Wir stehen an der Seite von Staat und Zivilgesellschaft der demokratischen Ukraine. Wir verurteilen alle Versuche, die europäische Friedensordnung in Frage zu stellen und wir lehnen die Instrumentalisierung der Geschichte zur Legitimation des Krieges ab. 

All die Lehren und Errungenschaften aus der Geschichte – regelbasierte Weltordnung, allgemeine Menschenrechte und ein humanitäres Völkerrecht, das Zivilbevölkerung vor militärischen Angriffen schützt, – werden von den russischen Machthabern hier in Europa mit Füßen getreten. 

Dr. Andrea Despot, Vorständin der Stiftung EVZ

Unser Platz ist an der Seite der Zivilgesellschaft, der Selbstorganisationen, der Akteur:innen von NGOs und den Menschenrechtsaktivist:innen in der Ukraine, in Russland und den Ländern in unserer europäischen Nachbarschaft.
Dr. Andrea Despot, Vorständin der Stiftung EVZ

Wie hilft die Stiftung EVZ?

Vor dem Hintergrund ihrer Gründungsgeschichte ist die Stiftung EVZ seit zwei Jahrzehnten besonders in Mittel- und Osteuropa aktiv, der Ukraine gilt ein Schwerpunkt. Seit 2003 hat die Stiftung EVZ rund 700 Projekte mit zum Teil langjährigen Partner:innen in der Ukraine gefördert.

Am 25.02.2022 bot die Stiftung EVZ derzeit laufenden Projekten an, bereits bewilligte Projektgelder für Soforthilfsmaßnahmen zu verwenden. Die Unterstützung für unsere ukrainischen Partner:innen läuft seitdem auf Hochtouren, vor allem in unseren Förderteams. Projektträger:innen aus der Ukraine können im Rahmen bestehender Bewilligungen Zuwendungen flexibler und weitere Mittel zeitnah abrufen, solange das Bankensystem funktioniert. Wir halten den direkten Kontakt zu unseren Projektträger:innen in der Ukraine und sind für Anfragen und Unterstützungswünsche ansprechbar. 

Das Kuratorium der Stiftung EVZ hat zudem ein Solidaritätsbudget für das Jahr 2023 verabschiedet. Hierfür sind 800.000 Euro, 10 Prozent des geplanten Fördervolumens der Stiftung EVZ im Jahr 2023, eingeplant. Mit den Mitteln können gezielt Projekte zur Stärkung des Engagements von Geflüchteten, der Aufbau von Exil-Strukturen und weitere Solidaritätsprojekte der Zivilgesellschaft in der Ukraine, Belarus und Russland gefördert werden. 

Gesamtzahl Bewilligungen Ukraine

  • Mit 1,2 Mio. Euro

    förderte die Stiftung EVZ im Jahr 2023 insgesamt 21 zivilgesellschaftliche Vereine, die sich für die Ukraine engagieren (Stand: 31.12.2023)

Mit dem Solidaritätsbudget werden europaweit noch weitere Partner:innen unterstützt. Zwei Beispiele: Der Verein Quarteera baut lokale Communities für russischsprachige Geflüchtete und LGBTIQ-Personen in Hamburg, Köln, Stuttgart und Dresden auf, begründet somit eine aktive Zivilgesellschaft im Exil und engagiert sich im Bereich der politischen Bildung. Außerdem fördert die Stiftung EVZ die litauische NGO Formel für Menschlichkeit, die sich für den Aufbau einer zivilgesellschaftlichen Exilstruktur von Belaruss:innen und gegen Propaganda einsetzt.

Besonders besorgt uns die Lage der der Überlebenden der NS-Verfolgung – nach Schätzungen betrifft dies ca. 42.000 Menschen. Sie sind akuter Lebensgefahr, möglicher Re-Traumatisierung und stärkerer Vereinsamung als Nachwirkung der Corona-Pandemie ausgesetzt. Auch hier flexibilisieren wir unsere Förderung, um zielgerichtet helfen zu können.

Beispielhaft hierfür ist das Projekt des Regionalverbands Dnepropetrowsk des Ukrainischen Nationalen Verbands der Häftlinge und Opfer des Nazismus (USWShN) in der Stadt Dnipro. Ein häuslicher Pflegedienst für NS-Überlebende im Gebiet Dnipropetrowsk bietet praktische und materielle Hilfen für über 100 NS-Verfolgte. Die Mitglieder des Opferverbands haben sich am 5. März mit einem Videobeitrag an die russischen Mütter und gegen den Krieg gewandt.

Engagement im Exil und vor Ort

Hier finden Sie weitere Beispiele des Engagements der Stiftung EVZ und geförderte Projekte:

  1. Auf einen Blick

    Wie und wo hilft die Stiftung? Wo und wann kann ich mich bewerben? Antworten darauf finden Interessent:innen im Faktenblatt Ukraine.

  2. Familie von Nadezhda Slessarewa

    Hilfsnetzwerk

    Am 9. März 2022 haben Gedenkstätten, Museen, Vereine und Initiativen in Deutschland als Reaktion auf den russischen Krieg gegen die Ukraine das Hilfsnetzwerk für NS-Überlebende in der Ukraine gegründet. Das Netzwerk unterstützt Überlebende und deren Familien unbürokratisch und effektiv.

  3. Menschen bei der Übergabe einer Hilfslieferung

    Soforthilfe

    Um Überlebende des Genozids an Sinti:ze und Rom:nja zu unterstützen, wurden seit Beginn des Krieges 25 Soforthilfeprojekte mit mehr als 750.000 Euro gefördert. Die Menschen vor Ort erreichten so ukraineweit überlebenswichtige Lebensmittel, Medikamente, Kleidung und Hilfe bei den Evakuierungen.

  4. Mitarbeiter des Gedenkmuseums totalitäre Regime "Territorium des Terrors" in Lwiw mit vom Museum Berlin-Karlshorst bereitgestellter Technik bei der Digitalisierung von Ausstellungsexponaten.

    Archivgutsicherung

    Mit Hilfe des Museums Berlin-Karlshorst und Hilfsnetzwerks für NS-Überlebende entstand das Projekt zur Archivgutsicherung in der Ukraine: 2022 konnten 48 Museen, Archive, Bibliotheken, Forschungsinstitute und andere kulturelle Einrichtungen bei der Sicherung von Kulturgütern unterstützt werden.

  5. Screenshot Website Vidnova. Building bridges, navigating relationships, enabling sustainable collaborations with civil society actors and organizations in Ukraine and other European countries

    Vidnova-Fellowship

    Das Vidnova-Fellowship Programm wurde im April 2022 ins Leben gerufen, um ukrainische zivilgesellschaftliche Akteur:innen im Exil zu unterstützen. Durch die Unterstützung des Stipendienprogramms können sich Aktivist:innen trotz ihrer Flucht für Menschenrechte und Gleichheit in der Ukraine einsetzen.

  6. Teilnehmende einer MEETUP Jugendkonferenz tauschen sich aus.

    MEET UP!

    Das Förderprogramm „MEET UP! Youth for Partnership” stärkt den internationalen Jugendaustausch zwischen Deutschland, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Republik Moldau und der Ukraine. Trotz des russischen Krieges gegen die Ukraine konnten Vereine vor Ort ihre Projekte erfolgreich umsetzen!

  7. Weiße Schuhe stehen vor einer Mauer.

    local.history

    Mit dem Förderprogramm local.history international werden in Mittel- und Osteuropa lokale und regionale Geschichtsinitiativen zur Erinnerung an die NS-Zeit unterstützt. Die Projekte konnten ihre Arbeit flexibilisieren und mit Hilfe von Soforthilfen der Stiftung EVZ auf die aktuelle Notlage anpassen.

  8. EVZ Conversations!

    In „EVZ Conversations!“ sprechen wir mit Expert:innen der Erinnerungsarbeit, Geschichtspolitik und Wissenschaft über den russischen Krieg gegen die Ukraine. Was bedeutet der Krieg für deutsche, jüdische und ukrainische Erinnerungskulturen? Wie können wir die Zivilgesellschaften vor Ort unterstützen?

  9. Eine Person sitzt vor einem Laptop

    Soforthilfe und Beratung

    Die Organisationen „Gender Zed“ (Saporischschja), „KyivPride“ (Kyjiw), „Sphere“ und „Spektrum“ (Charkiw) unterstützen gemeinsam die LGBTIQ-Gemeinschaft vor Ort. Knapp 65.000 Euro Soforthilfe der Stiftung EVZ ermöglichen die Lieferung von Lebensmitteln, psychologische Beratung und Hilfe in Not.

  10. Junge Menschen tauschen sich in einem Seminarraum aus.

    Tolerspace

    Das Bildungszentrum Tolerspace organisiert seit März 2022 Veranstaltungen zur historischen Bildung sowie Webinare zur traumasensiblen Arbeit und Selbstfürsorge für Lehrkräfte und Aktivist:innen. Außerdem unterstützt die NGO mit individueller psychologischer Beratung Jugendliche während des Krieges.

  11. Screenshot der Website https://gelblau.net/de/

    MediaLab der Erinnerungen

    Im Projekt MediaLab der Erinnerungen sind junge Journalist:innen aus der Ukraine zusammengekommen um die Berührungspunkte zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu erforschen. Die zweisprachige Sonderausgabe des Magazins „Gelblau“ widmet sich der NS-Besatzung und dem heutigen Krieg in der Ukraine.

  12. Kolleg:innen der Stiftung EVZ tauschen sich mit Expert:innen aus der Ukraine aus.

    Zukunftslabor Ukraine

    Der russische Krieg gegen die Ukraine hat die Möglichkeiten gemeinsam mit unseren Partner:innen Ziele vor Ort umzusetzen, grundlegend verändert. In einem mehrtägigen Workshop haben wir daher mit Hilfe von Expert:innen der ukrainischen Zivilgesellschaft neue Lösungsansätze entwickelt und geprüft.

Strategie

Video ukrainischer Überlebender von NS-Verfolgung

Video

Videobotschaft ukrainischer Überlebender von NS-Verfolgung

Ehemalige Häftlinge und Opfer der Nazi-Verfolgung der Regionalgruppe Dnipropetrowsk des Ukrainischen Verbandes der Gefangenen appellieren an die Mütter der Soldaten aus Russland und Belarus, den Krieg zu beenden.

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