Jetzt mehr erfahren über die Projekte der Stiftung EVZ, Veranstaltungen und aktuelle Ausschreibungen. |
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Liebe Leser:innen,
im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht die Erinnerung an das Schicksal von Millionen sowjetischer Kriegsgefangener: Ihr durch den Nationalsozialismus verursachtes Leid ist bis heute ein oft übersehener Teil der Erinnerungskultur. Wir engagieren uns mit unseren geförderten Projekten für ein lebendiges Erinnern, auch an ihre Geschichten. Der Dreiklang „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ begleitet die Stiftung auch in ihrem dritten Wirkungsjahrzehnt und ist seit der Veröffentlichung unserer Zukunftsagenda ein Leitmotiv auch in diesem Newsletter. Den Dreiklang verwirklichen wir auch in Gestalt unserer aktuellen Projekte für eine zeitgemäße Bildung: Eine App ermöglicht dank Augmented Reality ein lebendiges Eintauchen in die Geschichte, ein Coding-Kurs unterstützt junge Rom:nja und Sinti:ze bei ihrem beruflichen Einstieg in das Web-Developement und eine Kampagne beleuchtet Antisemitismus im Dark Social.
Mehr zu diesen und vielen weiteren Projekten finden Sie wie immer in diesem Newsletter –heute erstmalig in unserem neuen Design.
Lassen Sie uns gemeinsam wirken!
Ihre Andrea Despot und Petra Follmar-Otto
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Neues Fördervorhaben zur historisch-politischen Bildung |
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Auf Initiative des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) startete die Stiftung EVZ im Juni 2021 ein neues Vorhaben: die Bildungsagenda NS-Unrecht.
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#WeRememberEveryday |
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80 Jahre nach dem Überfall des Deutschen Reichs auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 wurde in diesem Jahr an das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen erinnert. Im rassistisch motivierten Vernichtungskrieg gerieten rund 5,7 Millionen sowjetische Soldat:innen in deutsche Gefangenschaft. Von ihnen kamen 3,35 Millionen, also mehr als die Hälfte von ihnen, ums Leben: durch Hunger, Krankheiten, schwere Arbeit und gezielte Tötungen. Neben der sowjetischen Zivilbevölkerung und den europäischen Jüdinnen:Juden stellen die sowjetischen Kriegsgefangenen eine der größten Opfergruppen des Zweiten Weltkrieges dar.
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Publikation: „Erinnerungslücken tilgen.“ |
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Die Broschüre fasst die Rechercheergebnisse eines Projektes der Deutschen Jugend in Europa (DJO) und der ukrainischen NGO Narodni Majdan Winnyzyny zusammen: Im ukrainischen Winnyzja wurden 1.500 Patient:innen ermordet und ausgehungert, um die Anstalt zu räumen und für die Wehrmacht nutzbar zu machen. Unter furchtbaren Bedingungen mussten sowjetische und andere NS-Kriegsgefangene dort Zwangsarbeit verrichten. |
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Die vergessene Geschichte des Stalag 352 |
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Am Stadtrand von Minsk in Masjukowschtschina erinnert ein Projekt an die 80.000 sowjetischen Kriegsgefangenen, die hier im Gefangenenlager Stalag 352 inhaftiert waren. Eine multimediale, digitale App, die auch als virtueller Guide für die Besucher:innen des Lagergeländes genutzt wird, visualisiert die Geschichte des Lagers. Veranstaltungen auf dem Gelände machen den bisher vernachlässigten Ort für die Nachbarschaft zugänglich. |
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„Können Sie mir Gruppen von Menschen nennen, die Ihres Wissens nach während der Zeit des Nationalsozialismus vom Regime verfolgt und ermordet wurden?“
Nur 0,8 Prozent der Befragten nannten in der MEMO-Studie 2021 „Kriegsgefangene“ in ihrer Antwort auf diese Frage. |
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Online-Ausstellung: Lager Langwasser |
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Die Bilder inszenierter Reichsparteitage in Nürnberg prägen bis heute die Wahrnehmung des Ortes. Im Kontrast dazu stand das inoffizielle „Russenzeltlager“, das dort ab August 1941 für die ersten 6.000 sowjetischen Kriegsgefangenen errichtet wurde. Ab April 1942 folgten Zehntausende weitere sowjetische Soldat:innen. Bis 1945 starben auf dem Gelände Tausende Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter:innen. Eine Website der Museen Nürnberg des Projektes „Das Reichsparteitagsgelände im Krieg“ zeigt ihre Schicksale.
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Blodveger – NS-Zwangsarbeit in Nordnorwegen |
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Sowjetische Kriegsgefangene wurden auch im Norden Norwegens zur Zwangsarbeit gezwungen. Unter unmenschlichen Bedingungen mussten sie Küstenbefestigungen, Straßen und Eisenbahnstrecken bauen und Bodenschätze fördern. Auf der Basis der Berichte von Überlebenden hat das Theater-Recherche-Projekt Blodveger einen umfangreichen Informationskatalog in deutscher, russischer, serbischer, norwegischer, schwedischer und englischer Sprache digitalisiert. |
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Online-Datenbank: Sowjetische Kriegsgräberstätten in Deutschland |
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Die Datenbank dokumentiert über 4.000 Standorte: An ihnen sind Denkmäler für die sowjetischen Kriegsopfer des Zweiten Weltkriegs und ihre Gräber zu finden. |
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Häftlingskunst in Augmented Reality |
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Die KZ-Gedenkstätte Dachau hat die Augmented-Reality-App „ARt. Das KZ Dachau in Zeichnungen“ gelauncht. Das Projekt ermöglicht Besucher:innen während der Erkundung des Gedenkstättengeländes, über ihr Smartphone Zeichnungen von ehemaligen Häftlingen in die Realität zu projizieren.
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1. Oktober 2021: Symposium „Die Zukunft der Erinnerung in Polen und Deutschland“ |
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Fragen zur Zukunft der digitalen Erinnerungskultur in Polen und Deutschland werden während des Events mit dem iRights.lab und den Projektpartner:innen des Förderprogramms digital//memory diskutiert. Teilnehmende erhalten einen Einblick in die Potenziale und Herausforderungen von Chatbots, Webdokumentationen, Augmented Reality, Serious Games und Mobile Apps für die historisch-politische Bildung. |
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Bis 31. Oktober 2021: MEET UP! Youth for Partnership Ausschreibung 2022-23 |
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Eine neue Ausschreibung für digitale, hybride und analoge bi- und multilaterale Jugendprojekte sowie für Job Shadowing stehen bei MEET UP! an: Mitmachen können Partnerschaften aus Deutschland, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Moldau und der Ukraine. Bereits im September sind Fachkräfte aus Deutschland und den Ländern der Östlichen Partnerschaft eingeladen, an Qualifizierungs-, Vernetzungs- und Beratungsangeboten teilzunehmen. Das Förderprogramm setzt die Stiftung EVZ mit Mitteln des Auswärtigen Amtes um.
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#tsuzamen – Junge Perspektiven auf jüdisches Leben auf TikTok |
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Wie wird Tscholent gekocht und welche Lebensmittel sind koscher? Die Jugendkampagne #tsuzamen auf dem Instagram- und TikTok-Kanal von EVZ Young erzählt davon. Der neue TikTok-Kanal richtet sich zum Themenjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ mit interaktivem Content an junge Zielgruppen. Umgesetzt wird die Kampagne von der studentischen Werbeagentur Goldene Zwanziger e.V.
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Jüdischen Friedhof in Zittau digital besuchen |
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Der jüdische Friedhof in der sächsischen Stadt Zittau ist jetzt auch auf einem virtuellen Rundgang begehbar – erarbeitet von jungen Freiwilligen aus elf verschiedenen Ländern im Projekt MAZEWA. Das Projekt der Hillerschen Villa wird im Rahmen des Förderprogramms JUGEND erinnert unterstützt. |
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Kampagne: Antisemitismus im Dark Social |
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Antisemitische Straftaten steigen seit 2015 kontinuierlich an und erreichten im Zuge der Corona-Pandemie 2020 einen Höhepunkt. Dabei ist insbesondere das „Dark Social“ jenseits der digitalen Massenplattformen Radikalisierungsbeschleuniger. Um die Rolle dieser Netzwerke besser zu verstehen, führt polisphere eine vergleichende Analyse aktueller antisemitischer Phänomene durch. Ergebnisse der Recherche werden in einer Social Media-Kampagne vorgestellt (#AntisemitismusImDarkSocial) und bei einer digitalen Veranstaltungsreihe diskutiert. |
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Jetzt im Kino: „DAS ZELIG“ |
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Im Münchner „Café Zelig“ treffen sich jede Woche Überlebende von NS-Verfolgung. Gemeinsam wird gelacht, gesungen und gefeiert, aber auch gestritten und getrauert. Die Stiftung EVZ fördert den Treffpunkt seit der Gründung im Jahr 2016. Die Filmschaffende Tanja Cummings hat das Café und seine Besucher:innen über Monate filmisch begleitet. Der Dokumentarfilm feiert im Oktober 2021 auf Einladung der Israelitischen Kultusgemeinde in München Premiere. |
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Coalition Building: Bündnisse für eine solidarische Gesellschaft |
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Die liberale Demokratie und der gesellschaftliche Zusammenhalt sind in vielen europäischen Ländern zunehmend gefährdet. Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus sind deutlich sichtbar. Die Stiftung EVZ unterstützt Projekte im Förderprogramm Coalition Building bei ihrem Engagement für eine demokratische und solidarische Gesellschaft. Wie und wo sich die Coalition Building Projekte engagieren? Jetzt auf den Social Media-Kanälen der Stiftung entdecken. |
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Treffen für Überlebende wieder möglich
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Im August feierte die ZWST das 70. Jubiläum der Wiedergründung und präsentiert sich auf ihrer Website im neuen Look. Dort zu entdecken: Nach einer langen, Pandemie-bedingten Pause können Aktivitäten für Holocaust-Überlebende wieder stattfinden. Es gibt Treffen in kleinen Gruppen mit Gymnastik und auch das Café, seit vielen Jahren durch die Stiftung EVZ unterstützt, hat wieder seine Türen geöffnet. |
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„Recode Your Life“: Pilotprojet verbindet IT und Empowerment |
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Das Projekt „Recode Your Life“ startet im September 2021 mit dem Onlinekurs „Full Stack Web Developer“ für Rom:nja und Sinti:ze. Acht von 31 Bewerber:innen haben sich im Auswahlverfahren ihren kostenlosen Platz im Kurs gesichert. Ergänzt wird die IT-Ausbildung durch individuelles Mentoring, das auf die Bedarfe der Teilnehmer:innen zugeschnitten ist. Die viermonatige Ausbildung wird als Pilot durch den Berliner Verein RomaniPhen getragen. |
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Regenbogen-Philanthropie Studie stellt EVZ Programm SOGIdarity vor |
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Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat gemeinsam mit der Dreilinden gGmbH die 5. Monitoring-Studie zur Förderung von LSBTIQA+ Menschenrechtsarbeit im Globalen Süden und Osten veröffentlicht. Das EVZ-Förderprogramm SOGIdarity wird hier als Good Practice porträtiert. |
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Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft Friedrichstraße 200 10117 Berlin, Germany T +49 (30) 25 92 97-0 F +49 (30) 25 92 97-11 Website |
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Verantwortlich i. s. d. P.: Dr. Andrea Despot
Redaktion: Katrin Kowark, Hanna Komornitzyk, Sophie Ziegler
Bildnachweise: stalag352story.by; KZ-Gedenkstätte Dachau/ZAUBAR; Simon Reuter; DAS ZELIG/Tanja Cummings; Rafael Herlich
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