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Ausgabe 12/2024
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Liebe Leser:innen,
immer am 8. Dezember ist der Aktionstag für bessere Bildung. Deutschlandweit setzen sich zahlreiche Initiativen und Menschen für dieses akute Anliegen ein. Und auch wir müssen uns fragen: Was können wir tun, um die Bildungspotenziale in unserer Gesellschaft zu heben – lebenslang und gerecht?
Fest steht: In Zeiten von gezielter Desinformation und revisionistischer Geschichtserzählungen kann es keine freiheitliche, demokratische Zukunft geben – ohne Bildung über die Vergangenheit. Unsere Stiftung, unsere Projekte und Partner:innen beweisen mit ihrem Engagement: Gerade die Bildung über die NS-Geschichte ist ein unverzichtbares Fundament für verantwortungsbewusstes Handeln in der Gegenwart.
Lesen Sie in diesem Newsletter, welche neuen Wege der Bildung wir hierbei einschlagen und diese auch gemeinsam mit jungen Menschen entwickeln. Lesen Sie außerdem, wie ukrainische Kultur- und Bildungseinrichtungen seit über 1.000 Tagen dem russischen Krieg gegen die Ukraine trotzen und mit Unterstützung der Stiftung EVZ wieder zu Orten der Begegnung werden können.
Erfahren Sie in unserer Interviewreihe „3 Fragen an…“ von Vira Dranhoi, Vidnova Stipendiatin und Präsidentin des Human Rights Roma Center, wie sie gegen die strukturelle Diskriminierung der Rom:nja Community und den eingeschränkten Zugang zu Bildung in der Ukraine kämpft.
Engagieren Sie sich gemeinsam mit uns weiter für die Bildung und Zukunft – es lohnt sich!
Dr. Andrea Despot Vorstandsvorsitzende
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SCHÜLERZEITUNGSWETTBEWERB
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Schreiben gegen Ausgrenzung!
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Die Jugendpresse Deutschland e.V. kürt, wie jedes Jahr wieder, die besten Schülerzeitungen Deutschlands: Auf die Sieger:innen wartet neben Preisgeldern und der feierlichen Preisverleihung im Bundesrat ein besonderes Schreib-Training. Wie kann ich über meine Schule berichten, ohne Menschen auszugrenzen und Vorurteile wiederzugeben? Die Stiftung EVZ fördert auch dieses Jahr den Sonderpreis für diskriminierungssensible Berichterstattung. Mitmachen lohnt sich!
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Bis zum 15. Januar Beitrag einreichen
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ERINNERUNGSKULTUR(EN)
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JUGEND erinnert vor Ort
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Wie können Jugendliche in die Planung und Durchführung von erinnerungskulturellen Projekten zu NS-Verbrechen einbezogen werden? Wie können wir helfen, ihr Engagement gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus zu stärken? Mit rund zwei Millionen Euro fördert die Stiftung EVZ gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bundesweit zwölf neue Projekte zur Aufarbeitung der Geschichte der NS-Verbrechen. Die vielfältigen Ideen für die Vorhaben haben Gedenkstätten und Geschichtsinitiativen gemeinsam mit Jugendlichen entwickelt.
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Mehr über das Förderprogramm erfahren
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#WATCHOUTHSTRY
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Aktion Reinhardt – Orte des Holocaust
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Treblinka, Sobibor, Majdanek, Belzec: Wie erinnern wir heute an die systematische Ermordung von Jüdinnen:Juden sowie Rom:nja und Sinti:ze im Rahmen der sogenannten Aktion Reinhardt? Mitte November eröffnete die Ausstellung „Aktion Reinhardt: Spaces of the Holocaust“ in Berlin. In dem EVZ-geförderten Kooperationsprojekt der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz des Kulturvereins Brama Grodzka aus Lublin haben die beiden Partner die Inhalte gemeinsam erarbeitet.
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Bis 30. Dezember die Ausstellung besuchen
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RÜCKBLICK
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#WatchOutHstry
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Leerstellen ausleuchten, ungehörte Geschichten erzählen, Verbindungen aufzeigen: Unter diesem Motto haben wir mit Ihrer Hilfe in den Jahren 2023 und 2024 bisher weniger bekannte Ereignisse, Orte und Opfer-Biografien zu den NS-Verbrechen beleuchtet.
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Hintergründe entdecken
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UKRAINE UNTERSTÜTZEN
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YeMistechko - ein Ort für alle in der Ukraine
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Der russische Krieg gegen die Ukraine richtet sich auch gegen die eigenständige kulturelle Identität der Ukraine – und somit auch gegen ukrainische Kultureinrichtungen. Viele Orte der Begegnung aus Kultur, Bildung, Freizeit und Sport müssen aufgrund der Bedrohungen schließen. Mit dem Förderprogramm „YeMistechko – ein Ort für alle!“ unterstützt die Stiftung EVZ derzeit gesellschaftlich relevante Einrichtungen wie Museen, Bibliotheken, Theater, Archive und Kulturhäuser dabei, sich zu sozialen Treffpunkten des gemeinschaftlichen Zusammenlebens weiterzuentwickeln: Ob Mehrgenerationenhaus in der Bibliothek, ein Begegnungsraum im Museum oder ein Kulturzentrum, in dem NS-Überlebende humanitäre Hilfe erfahren.
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Jetzt eine Auswahl der Projekte entdecken
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ERINNERUNGSKULTUR(EN)
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Memorial digital: Bewahrung der Bestände
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Bis 2021 bestand in Moskau das größte Archiv der Menschenrechtsorganisation Memorial, einer langjährigen Partnerin der Stiftung EVZ. Es umfasste rund 900 laufende Meter an Dokumenten zur deutsch-sowjetischen Geschichte sowie tausende Audio- und Videointerviews. Bevor im Frühjahr 2022 russische Behörden die Organisation verboten und Räumlichkeiten durchsuchten, konnte das Archiv durch Mitarbeitende evakuiert werden. Seitdem unterstützt die Stiftung EVZ Memorial beim Aufbau von Exilstrukturen und der Digitalisierung ihrer physischen Bestände.
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Digital mehr zur Geschichte Memorials erfahren
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Save the Date: „Augen auf“-Kinotag zum 27. Januar
Angesichts der aktuellen politischen Lage ist es von besonderer Bedeutung, nach neuen Wegen der Erinnerung zu suchen. Die Gesellschaft droht, immer stärker auseinander zu driften, die extreme Rechte erstarkt und die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten dauern an. Mit dem „Augen auf“-Kinotag zum 27. Januar will die Stiftung EVZ die Wechselwirkungen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufzeigen, Bezüge zum Hier und Jetzt herstellen und über das Medium Film und Kino einen Erinnerungsraum schaffen: Dieser ist niedrigschwellig zugänglich und bietet Gelegenheit zur Begegnung, Reflexion und zum Austausch.
Eingebettet in Gesprächs- und Diskussionsrunden werden am Gedenktag in zahlreichen Kinos Filme gezeigt, die sich auf unterschiedliche (Erzähl)Weise mit der NS-Geschichte und dem Holocaust auseinandersetzen. Unser Kinotag richtet sich an alle Altersgruppen! So wird das Kino auch als Ort des Gedenkens, der Begegnung und des Austausches genutzt.
Der Auftakt des Kinotages findet am Montag, den 27. Januar 2025 in drei Städten statt – in Berlin, Frankfurt am Main und Rostock. Und ab 2026 wird aus dem Kinotag eine bundesweite Filmwoche.
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Luigi Toscano porträtiert die NS-Überlebende Weronika Kowalska. Ihre Familie wurde von deutschen Behörden in das Ghetto Piotrków Trybunalski bei Łódź in Polen deportiert und im Anschluss des Krieges zwangsumgesiedelt.
Für das bewegende Fotoprojekt „Ma bistrass!“ hat der Fotograf und Filmemacher mit Unterstützung der Stiftung EVZ zahlreiche Überlebende des NS-Völkermords an den Sinti:ze und Rom:nja sowie deren Angehörige porträtiert, um ihre Erfahrungen zu teilen und ihr Erbe zu würdigen. Ihre Geschichten und persönlichen Erzählungen hielt Toscano auch in begleitenden Interviews in Polen, Tschechien und der Ukraine fest.
Bis heute werden Sinti:ze und Rom:nja in unserer Gesellschaft ausgegrenzt. Wenige wurden für die NS-Verbrechen angemessen entschädigt, Viele haben europaweit mit Ressentiments zu kämpfen. Luigi Toscano hat seit 2014 knapp 500 Überlebende der NS-Verfolgung porträtiert, um auf ihre Geschichten aufmerksam zu machen.
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Ab heute die Ausstellung in Paris besuchen
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Vira Dranhoi, Vidnova Stipendiatin und Präsidentin des Human Rights Roma Center
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Vira Dranhoi war Stipendiatin im Rahmen des von uns geförderten Vidnova Fellowship. Dieses unterstützt die Arbeit von geflüchteten Akteur:innen der ukrainischen Zivilgesellschaft finanziell und durch Mentoring. Sie setzt sich als Präsidentin vom „Human Rights Roma Center“ für die Unterstützung und das Empowerment der Roma-Gemeinschaften ein. Vira Dranhoi kommt aus Odesa und studiert derzeit an der Central European University in Wien.
Vira, warum glaubst du, dass dieses Projekt gerade jetzt besonders wichtig ist?
Dieses Projekt ist zum jetzigen Zeitpunkt von entscheidender Bedeutung, da die Roma-Gemeinschaft in der Ukraine weiterhin mit erheblichen sozioökonomischen Herausforderungen zu kämpfen hat, die durch den anhaltenden Krieg und seine Folgen noch verschärft werden. Zu diesen Herausforderungen gehören die strukturelle Diskriminierung, der eingeschränkte Zugang zu Bildung, Rechtshilfe und sozialen Diensten sowie die erhöhte Vulnerabilität aufgrund der Krise. Es ist wichtig, diese Probleme jetzt anzugehen, um eine weitere Marginalisierung zu verhindern und die Gemeinschaft langfristig zu empowern.
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Jetzt das gesamte Interview lesen
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Expert:innen gehen davon aus, dass die Dunkelziffer antiziganistischer Vorfälle enorm ist. Ein weiterer erschütternder Vorfall ereignete sich Anfang Oktober in Göttingen. Dort wurden 80 Hakenkreuze und der Schriftzug „AFD“ an ein Wohnhaus gesprüht. Das Gebäude wird unter anderem von geflüchteten Rom:nja bewohnt. Der Bundes Roma Verband e.V. machte in einem offenen Brief auf die anhaltenden Bedrohungen aufmerksam und rief zur Solidarität mit den Betroffenen auf.
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DEUTSCHE GESELLSCHAFT E.V.
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Persecution of Queer People under National Socialism
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Das Leben queerer Menschen während und nach dem NS-Regime ist weiterhin ein weitgehend unbeachtetes Kapitel der Geschichte. Zehn Studierende aus Deutschland und Polen kamen im Rahmen des Förderprogramms JUGEND erinnert international zusammen, um in der Gedenkstätte Sachsenhausen eine Podcast-Reihe zur NS-Verfolgung queerer Menschen zu recherchieren.
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Jetzt hören
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SPIEGEL
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Die braune Geschichte des deutschen Mittelstands
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Der Spiegel berichtet die mangelnde Aufarbeitung der NS-Vergangenheit deutscher Unternehmen. Eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (GUG) zeige, dass von 1250 untersuchten deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe bisher nur wenige die NS-Geschichte in ihren Firmenchroniken wissenschaftlich aufarbeiten ließen.
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Jetzt lesen
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NEWSLETTER 01/2025 |
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Unsere nächste Ausgabe erscheint Anfang Januar! |
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Erfahren Sie in der ersten Ausgabe des Jahres 2025 mehr über unseren Kinotag am 27. Januar, den Vernetzungstag zu antisemitismuskritischer Bildungsarbeit und ein neues Projekt des Historischen Museums Frankfurt! |
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Alle Ausgaben auf einen Blick
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Stiftung Erinnerung,
Verantwortung und Zukunft
Friedrichstraße 200
10117 Berlin, Germany
T +49 (30) 25 92 97-0
F +49 (30) 25 92 97-11
www.stiftung-evz.de
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Verantwortlich i. s. d. P.: Dr. Andrea Despot
Redaktion: Sophie Ziegler,Jana Bültge, Sonja Folsche, Sarah Keller, Thomas Stein
Bildnachweise: Kateryna Babenko, Lukas Überhuber/Luigi Toscano, Vira Dranhoi.
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